Läuft gerade: Fjort – „Paroli“ (prettylivesesions.)
Toll, da halte ich das mit dem regelmäßig Bloggen erstmals konsequent für gut 1 1/2 Jahre durch, dann kommt der Sommer 2016, Prioritäten werden verändert und auf einmal wird dem Spaß am Leben geringfügig mehr Zeit eingeräumt, als leidige Probleme mit dem eigenen Webspace, WordPress-Fehlern und dergleichen. Nun gut, Geschichte, meine Web-Projekte laufen alle wieder, so also auch mein Portfolio und dieses kleine Tagebuch hier.
Ende März habe ich über das bevorstehende Ende meines Vollzeitjobs gesprochen, es folgten ein paar Beiträge aus dem Frühling und ein Bericht von meinem Tag beim Fete de La Musique im Juni, dann brach das Leben endgültig über mich herein.
Als ich Anfang April nach 3 1/2 Jahren aufgehört habe, in meinem ersten richtigen Vollzeit-Job zu arbeiten, hatte ich neben ein paar angesparten Groschen und einer Hand voll Tickets für Elektrofestivals, den Plan 2 Wochen zu meinen Freunden nach Norwegen zu fahren, um dort einen kleinen Reisefilm zu drehen. Die alte Wohnung in Berlin wollte ich gegen einen Sommer bei meinen Eltern in Brandenburg tauschen. Danach wieder nach Berlin, vielleicht auch Leipzig, aber spätestens im Herbst wieder in die Stadt. Dazwischen, dabei und überhaupt wäre genügend Zeit gewesen, um zu überlegen wo sich mein fotografischer und filmischer Stil hinentwickeln soll, was ich mir für Leute als Kunden wünsche, was ich aus meinen Luftaufnahmen machen kann und wie ich überhaupt mit all meinen Ideen genügend Geld verdiene, damit meine Grundbedürfnisse gedeckt sind. Und was sind eigentlich meine Grundbedürfnisse? Was will ich vom Leben haben?
Meinem letzten Arbeitstag folgten 2 Monate Frühling in Berlin, bis zu meiner Auswanderung in mein knapp 200 Seelen Heimatdorf 60km vor Berlin. Just zum Ende der verbleibenden Zeit in Berlin suchten Bekannte einen Nachmieter für eines ihrer Zimmer ab Herbst, das Schicksal meinte es gut mit mir, so musste ich mir keine Gedanken über eine neue Bleibe machen. Meine Freude darüber kann sicher jeder nachempfinden, der den Berliner Wohnungsmarkt kennt.
Im Frühsommer dann in Braunsdorf, meinem Heimatdörfchen am Oder-Spree-Kanal, angekommen, erfreute ich mich am aller meisten über die wieder gefundene Nähe zur Natur. Im Pool liegen, dabei Fest & Flauschig hören, mit dem Hund um die Wette die Straße runterrennen, nachts Sternenhimmel gucken, das steigert die Lebensqualität in meinen Augen doch schon gewaltig.
Doch statt viel zu Hause zu sein, wurde der Sommer dann doch mehr auf Achse verbracht. So gab es irgendwie, irgendwo immer was zu tun und erleben. Ich habe angefangen meinen Blick für kleine Momente zu schärfen und sehr viel Gefallen an der dokumentarischen Art des Fotografierens und Filmens gefunden. Ich habe auf einigen der Elektrofestivals versucht meine Eindrücke festzuhalten, ohne den den Veranstaltungen ihren Zauber zu rauben. Das Meeresrausch-Festival wäre ein Beispiel. Für das Helene-Beach-Festival habe ich dieses Jahr den offiziellen Trailer und das offizielle Aftermovie gemacht, mit einer Zirkusgruppe war ich auf 3 Festivals, bin für die Band Kind Kaputt über Mannheim geflogen, habe auf tollen Hochzeiten fotografiert, und bin allgemein mit super vielen Menschen in Kontakt gekommen. Zum Abschluss dessen, wurde mir noch kurz der Atem geraubt, als ich eine Woche durch den Norden von Norwegen mit meinen Freunden gefahren bin.
Übersättigt mit Erlebnissen, ging es zurück nach Berlin, in ein neues Zuhause. (Ich kann übrigens nur dazu raten, 2 mal in 5 Monaten umzuziehen, die Menge an unnützem Krempel, den man besitzt, wird schlagartig vermindert.)
So angekommen, war und bin ich dabei den Kram der im Sommer/Herbst und vor allem in Norwegen entstanden ist, präsentierterbar anzurichten. Es lief bereits eine Ausstellung im Parkclub Fürstenwalde, dort wurden 14 Luftbilder aus Norwegen gezeigt, dazu habe ich eine Ausstellungseröffnung gemacht und meinen Norwegen-Reise-Kurzfilm „Livsglede“ uraufgeführt. Ansonsten bin ich gerade sehr viel mit Bands unterwegs im Studio, bei Videodrehs und Auftritten. Die Leidenschaft der Künstler, mit denen ich aktuell was mache, bereitet mir richtig Bock und lässt tolle Sachen entstehen.
Von den oben angesprochenen Erlebnissen kommen in nächster Zeit auch nach und nach einige Fotostrecken hier. Geplant für die Zukunft wird gerade viel und dementsprechend auch gearbeitet, was aber richtig gut tut, wenn es für die eigene Sache ist.
Falls jemand Bock hat mal mit mir für und an etwas zu arbeiten, Fotos und Videos kann ich und habe nun auch endlich die Zeit mich dem in komplette Fülle zu widmen. Gut gelandet in der Selbständigkeit.
Anbei ein bunter Mix aus Eindrücken von Ende Mai 2016 – Anfang September 2016.