DJI Phantom 3 – Mein erster Eindruck

1 Jul 2015 | Auf Reisen, Bilder aus der Luft, Film, Foto, Technik

Läuft gerade: ZSK – „Der richtige Weg“

WARNUNG: 

Im heutigen Beitrag wird es ausnahmsweise mal etwas nerdy. Ich versuche den Blog eigentlich so frei wie möglich von Kameras und anderer Technik zu halten, da es sich beim DJI Phantom 3 Professional allerdings um ein Produkt handelt, das sehr frisch auf dem Markt ist, und ich mal behaupte von Multicoptern recht viel Ahnung zu haben, mache ich in diesem Fall einen kleinen Regelbruch und möchte über meine ersten Erfahrungen sprechen. Falls du dich für den technischen Kram nicht interessierst, spring einfach runter und erfreue dich an den schönen Bildern und meinem ersten Video mit dem DJI Phantom 3 Professional.


1. es kommt anders 2. als man denkt – so denke ich gerade, während auf meiner kleinen Werkbank der frisch eingeflogene DJI Phantom 3 Professional steht. Um eines vorweg zu nehmen: ich bin komplett begeistert und mir fällt es schwer objektiv über den Quadrocopter zu urteilen. Ich werde im Folgenden einfach mal zu den für mich wichtigsten Punkten und Unterschieden zur alten Phantom-Generation meine Meinung niederschreiben.

Bevor wir aber konkret in die Materie einsteigen, noch kurz ein kleiner Abriss zu meinen Erfahrungen im Bereich Modellbau bzw. Multicopter, Quadrocopter, Drohnen, etc.
In Berührung mit Modellflugzeugen muss ich schon kurz nach meiner Geburt gekommen sein, mein Vater bastelt seitdem ich denken kann, so wurde mir das dann wohl mit in die Wiege gelegt. Mit 10 Jahren nahm ich zum ersten Mal die Fernsteuerung meines ersten eigenen RC-Flugzeugs in die Hand, mit den Jahren kamen immer mehr, immer größere Modell dazu und auch einige kleine Hubschrauber. 2006 folgte dann der erste Quadrocopter, das X-UFO von Silverlit. Das die Entwicklung von Multicopter im Allgemeinen sich so rasant voranbewegen würde, konnte damals wahrscheinlich noch niemand ahnen. Die GoPro Hero 2 kam auf den Markt und ich fing an diese kleine Kamera an meine Modelle zu befestigen, um Bilder und Videos aus der Luft aufzunehmen. Es vergingen wieder einige Jahre, ich versuchte mich mehrmals am Bau eines Quadrocopters mit dem ich stabiles Videomaterial mit einer GoPro aufnehmen konnte. Mitnichten.

So kaufte mich mir im Winter 2013 kurzerhand den DJI Phantom 2 mit H3-2D Gimbal für die GoPro. Die Qualität meiner Videos machte einen spürbaren Sprung und wurde durch das H3-3D und den Umbau der GoPro auf ein anderes Objektiv nochmals verbessert.
Dann wurde der DJI Inspire 1 angekündigt, erst skeptisch, dann völlig eingenommen und mit dem Finger auf dem Kaufen-Button, haut DJI schon kurz später die nächste Sensation raus: Der DJI Phantom 3 erblickte das Licht der Welt und eine, zum DJI Inpsire 1 vergleichsweise, geringe Summe wanderte auf das Konto von DJI.
Jetzt liegt er also hier, der DJI Phantom 3 in der Professional Version mit 4K-Kamera, allem drum und dran, bloß die Akkus sind gerade nicht lieferbar. Somit habe ich bis dato erst 7 Flüge mit dem beiliegenden Akku hinter mir. Viele werden folgen, doch kommen wir jetzt endlich mal zu meinen ersten Eindrücken…

Ready To Fly – Es ist schön zu sehen, wie rasch sich DJI weiterentwickelt und in der 3. Generation des Phantoms ein wirklich gutes Rundum-sorglos-Paket geschnürt hat. Man merkt deutlich, dass der Fokus hier schon lange nicht mehr auf den Modellbauer gelegt ist. Was für viele Fluch und Segen zu gleich ist, soll mir ganz recht sein. Einen Copter dieser Preisklasse fliege ich nicht zum reinen Spaß, dafür habe ich andere Modelle.

Die App – Als ich den Copter zusammen mit einem iPad Mini 3 zum ersten Mal in Betrieb nahm, dachte ich mir nur WOW!…das verändert alles. Und so ist es auch. Nach nur wenigen Flügen könnte ich nicht mehr ohne die umfangreichen Funktionen der App leben. Aufnahme starten/stoppen, Fotos machen, die Einstellungen von Copter und Kamera im Flug ändern und extrem viele, vorallem detalierte Infos über das Flugverhalten in Echtzeit, das alles sind Funktionen die das Fliegen angenehmer und sicherer machen.

Wind – Ist das Flugverhalten am Anfang noch etwas gewöhnungsbedürftig im Gegensatz zu meinen anderen Coptern, gewöhnt man sich doch schnell daran und lernt das neue Antriebssystem zu schätzen. Hier spielt das Konzept der zu 100% aufeinander abgestimmten Komponenten seine Stärke aus. Ich kann auch stärkere Böen problemlos durchfliegen und muss vorallem keine extremem Vibrationen oder Jitter an der Kamera befürchten. Das Copter tut seinen Dienst, das Gimbal den Rest, so muss es sein.

Stabilität – In den oberen Zeilen schon angerissen, die Fähigkeit seine Lage im Raum zu halten und das auch bei stärkeren Witterungseinflüssen, ist beim DJI Phantom 3 ein Quantensprung im Vergleich zum DJI Phantom 2. In Bodennähe steht der Copter durch die neuen Sensoren auf den Zentimeter genau an Ort und Stelle.

Die Kamera – Der DJI Phantom 3 Professional kann Videos in bis zu 4K Auflösung mit 30fps aufnehmen. Gut, das kann die GoPro Hero 4 auch, ABER die GoPro kann man an keinem Copter von DJI vom Boden aus einstellen und auslösen. DJI bietet die Möglichkeit der Kamera ein flaches Farbprofil zu verpassen, sowie Kontrast, Schärfe und Sättigung zu verändern. Und hier sind wir auch bei meinem einzig großen Kritikpunkt im Moment: Das Farbprofil. An sich ist es schon mal sehr gut die Möglichkeit zu haben ein LOG-Profil auswählen zu können. Ich würde mir für die Zukunft allerdings wünschen, dass das Profil noch ein wenig genauer abzustimmen ist. Der Schärferegler bewirkt nur 2 Dinge: Matsch oder zu scharf und vielleicht ist es ja auch noch möglich durch eine Firmwareupdate die Bitrate etwas zu erhöhen. Ich erwarte keine Wunder, allerdings sehe ich durchaus noch Potential für Verbesserungen und bin mir sicher, dass da noch einiges von DJI kommen wird.

12MP Fotos – Vielen Leuten ist mittlerweile bewusst, dass Megapixel nicht alles sind und man auch mit wenig MP sehr gute Fotos schießen kann. Trotzdem erscheinen die 12MP von so einer kleinen „Actionkamera“ doch etwas wenig. Auch hier wurde ich eines Besseren belehrt. Kennt man die Grenzen der Kamera und weiß diese geschickt zu umschiffen, lassen sich mit dem DJI Phantom 3 Professional atemberaubende Momente in hoher Qualität einfangen. Größtes Manko der Kamera ist natürlich der Dynamikumfang. Was beim Filmen teilweise ein Problem ist, wird beim Fotografieren von stillen Objekten / Landschaften zum Kinderspiel. Durch die Möglichkeit in Sekunden eine manuelle Belichtungsreihe in der Luft anzufertigen, um die entstanden Fotos am Computer zu einem HDR zusammenzufügen, kann man den vollen Dynamikumfang einer Szene einfangen. Hier würde ich mir noch eine kleine Komfortfunktion wünschen, mehr dazu weiter unten.

Details & kleine Problemchen – Allgemein gefallen mir viele kleine Detaillösungen am Copter, auch wenn DJI oft kritisiert wird nicht nahe genug am Kunden zu arbeiten, bin ich doch sehr angetan von den Neuerung. Sei es z. B. die Möglichkeit die Status-LEDs der vorderen Arme zu deaktivieren oder das viel starke 100W Ladegerät, das dem DJI Phantom 3 Professional beiliegt.
Nichtsdestotrotz gibt es noch so einige kleine Problemchen, die den Flugbetrieb nicht stören, aber die eben noch gefixt werden müssen bevor das Paket zu 100% rund ist. Ich würde mir zum Beispiel wünschen, dass ich die Empfindlichkeit der Fernsteuerung noch stärker anpassen kann und eine Funktion in die App Einzug hält, mit der ich automatische Belichtungsreihen erstellen kann.

Fazit – Ich könnte an der Stelle noch viel, viel ausführlicher werden, allerdings ist es dafür a) noch zu früh und b) würde es bei weitem den Rahmen sprengen. Grundsätzlich kann ich jedem, der bereits in der Materie ist und z.B. von einem Phantom 2 kommt, den DJI Phantom 3 Professional ans Herz legen. Ein wahnsinniges Fluggerät, dass allerdings auch von einem erfahrenem Piloten geflogen werden möchte. Auch ich muss mich nach längerer Phantom-Flugpause erstmal wieder reinfinden.

Anbei noch das erste Video- und Fotomaterial das innerhalb 1 Woche an verschiedenen Orten in Deutschland entstanden ist. Es handelt sich hierbei wirklich um die ersten Tests, das Potential des Copters und der Kamera habe ich bei weitem noch nicht ausgeschöpft.

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