Wenn meine Lieder dich begleiten während du deine Leiden erträgst und sie für dich Zeuge deiner Leiden sein können, wie sie für mich Zeuge meiner Leiden sind. Wenn sie dir nur in einem Moment Trost sein können, wie sie mir in so manchen momenten Trost sind, dann sind wir in diesen Liedern fester miteinander verbunden als es die meisten Verwandten jemals sein werden.
– Moses Pelham (Geteiltes Leid)
Freundschaft & Musik, 2 elementare Dinge in meinem Leben aus denen ich nahezu meinen gesamten Antrieb, meine Inspiration, meine Lebensfreude erhalte. 2 Dinge die für mich untrennbar miteinander verbunden sind. Kenne ich doch den Großteil meines Freundeskreises durch die Musik und lerne durch diese immer wieder weitere herzliche Menschen kennen. Ich liebe meine Freunde. Ich liebe meine Musik.
So wie ich meine engsten Freunde um mich herum habe, die Menschen, denen ich alles anvertrauen kann, die mit denen ich die besten Momente meines Lebens teile, so gibt es auch Musik, mit der ich unzertrennlich verwachsen bin. Das sind Alben, EPs, Songs mit denen ich für immer bestimmte Ereignisse, Gefühle und Erinnerungen verbinden werde. Lieblingsmusik eben. Da wären so großartige Werke wie die „Stay On My Side Tonight“-EP von Jimmy Eat World, mit der ich sehr viel Zeit während meiner Pubertät verbrachte, Casper, der mit „XOXO“ den Soundtrack eines ganzen Sommers lieferte und mir nebenbei Rap wieder schmackhaft machte, „Lost Forever // Lost Together“ von Architects, ein Album, das mir beim ersten Hören eine Gänsehaut vom Anfang bis zum Ende der gesamte Platte auf die Haut trieb.
Mit solcher Musik verhält es sich ganz ähnlich wie mit der Liebe & dem verliebt sein. Meistens kommt sie völlig überraschend und unvorhersehbar. Da ist dann dieses Album, von dieser Band und man weiß irgendwie sofort, das geht so tief, das wird alles verändern, ich werde dieses Stück Musik niemals nie satthaben. Man studiert akribisch jeden einzelnen Song, deutet die Bedeutung jeder Zeile und jedes Worts, fühlt sich auf sonderliche Art und Weise verstanden.
Und nun ist da wieder eines dieser Alben: While She Sleeps – „Brainwashed“.
Nachdem auf dem ersten Album schon ein paar herausragende Songs mit viel Tiefgang waren („Our Courage Our Cancer“, Song und Video, absolutes Gesamtkunstwerk), mein Kumpel Vince die Band letztes Jahr im Studio besucht hat und zu guter letzt der großartige Tom Welsh das erste Musikvideo des Albums gedreht hat, waren meine Erwartungen groß, sehr groß. Ganz grob lässt sich „Brainwashed“ meiner Meinung nach mit einem Wort treffend beschreiben: Bombastisch. Es ist alles, was ich erwartet habe und noch viel mehr. Ein durchgängig monumentales Brett, das mich beim ersten Hören vollkommen umgehauen hat und nach vielen Durchläufen nun seine komplette Breite aufzeigt. Diese Lieder werden nicht mehr so schnell aus meinem Kopf verschwinden.
Kommen wir wieder zurück zum Anfang dieser kleinen Huldigung: Freundschaft & Musik
Nach „Four Walls“ gibt es für den Song „Our Legacy“ ein weiteres Musikvideo, das eben jene beiden Dinge so unglaublich schön und kraftvoll bebildert, wie ich es bis dato in keinem anderen Musikvideo gesehen habe. Das ist wieder einmal Tom Welsh hinter der Kamera. Das sind 5 Freunde getrieben vom Traum Musik zu machen.
In diesem Sinne sei dir noch ein kleiner Auszug aus dem Song ans Herz gelegt:
If you want words to live your life by
Walk the graves, walk the graves
It’s written on the headstones
– While She Sleeps (Our Legacy)